Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

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Loco
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Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Loco »

Hallo,

perspektivisch soll mein 1600 8V Motor mit EDKA mit MAF-Algorithmus und Bosch HFM5 laufen, aber zum synchronisieren der Klappenteile muss ich ihn wohl erstmal mit Alpha-N in Betrieb nehmen. Von Alpha-N habe ich leider absolut keine Ahnung, deshalb habe ich ein paar grundlegende Fragen:

1. Die Option "Multiply MAP" bringt in die Pulsweiten-Gleichung den MAP-Wert mit ein und bringt somit eine multiplikative Mischung der Lastsignale. Worin liegt der Unterschied zu "Secondary Fuel Load = Speed Density" und der Verrechnungsoption "Multiplicative"?

2. Wenn ich "Multiply MAP" oder "Secondary Fuel Load = Speed Density" nutze, bringt mir das mit einer EDKA Vorteile?

3. Wie erstelle ich am besten eine Alpha-N VE-Table als Basemap, damit der Motor erstmal anspringt und ich die Klappenteile synchronisieren kann? Ich habe jetzt erstmal eine Table genutzt, die ich im Internet gefunden habe für einen 1600 16V Motor. Ich hoffe, dass der Motor damit einigermaßen stabil mit etwa 1000...1200/min läuft.

Vielen Dank schon mal!

Beste Grüße
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Dominik335i
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Dominik335i »

Servus.

1. Bei alpha/n multiply MAP multipliziert er alles mit dem MAP. D.h. wenn du z.B. 70kPa im Leerlauf hast, dann wird die VE x 0,7 genommen. Das hat den Charme, dass man im Niedriglastbereich feiner auflösen kann. Zudem läuft die Lasterfassung deutlich "geschmeidiger", wenn auch noch der MAP einberechnet wird. Bei Volllast in der Ebene (~100kPa) macht es hingegen keinen Unterschied --> x 1. Aaaaber du bekommst damit - ebenfalls sehr charmant - eine Höhenkorrektur durch die Hintertür. Angenommen du fährst den Berg rauf und es herrscht ein Umgebungsdruck von nur noch 80kPa. Dann wird alles um 20% (80/100) reduziert. Meiner Erfahrung nach passt das perfekt, man braucht damit keinen zweiten MAP-Sensor für die Baro-Korrektur. Bzw. man kann im Kennfeld durchgehend 100% eintragen.

2. Ja, siehe oben. Funktioniert bei mir phantastisch.

3. Machs nicht so kompliziert! Wenn die Klappen sauber schließen, sprich mechanisch intakt sind (Lichtspalttest gegens Licht), dann einfach alle Bypassschrauben komplett zu und den Leerlauf zunächst optimistisch hoch einstellen, damit der Motor nicht abstirbt. Dann irgendwie ans Laufen kriegen und Gemisch schrittweise anpassen. Normalerweise läuft ein Motor in einem riesigen Bereich zwischen AFR 10 und 16 halbwegs.

4. Ich würde den Motor NICHT mit MAF betreiben, das geht in die Hose. alpha/n multiply Map funktioniert perfekt!

Gruß
Dominik
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Loco
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Loco »

Hallo Dominik,

die wichtigste Frage zuerst, bezogen auf Deine Antwort 4: Was spricht gegen MAF? In meinem Bekanntenkreis haben mittlerweile einige MS-Besitzer auf MAF umgestellt und sind in Verbindung mit Bosch HFM5 ziemlich zufrieden. Da ich TÜV-bedingt ohnehin mit geschlossenem Luftfilterkasten und Luftsammler fahren muss, dachte ich, MAF zu nutzen und die Vorteile direkter Luftmassenmessung zu genießen wäre sinnvoll. Man spart sich ja einerseits die Barokorrektur, andererseits die MAT-Korrektur und muss auch an der VE-Table nur noch kleinere Korrekturen vornehmen. Wenn MAF in Verbindung mit EDKA wirklich gar nicht geht, muss ich wohl nochmal den Motorkabelbaum umstricken.

Zu Antwort 1: das klingt eigentlich alles ziemlich super, aber worin liegt der Unterschied dazu, wenn ich beispielsweise eine Secondary Load = Speed Density angebe und das ganze dann multiplikativ mische? Wenn ich dennoch einen zweiten MAP anschließe, um eine permanente barometrische Korrektur zu bewirken, würde das überhaupt einen Unterschied machen?

Beste Grüße!
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Dominik335i
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Dominik335i »

Ich habe vor vielen Jahren keine guten Erfahrungen mit MAf gemacht. Aber da muss ich ehrlich zugeben, dass ich noch nicht sonderlich fit war in dem Thema. In der Theorie ist es schon eine feine Sache, da hast du recht. alpha/n xM funktioniert allerdings auch perfekt und man hat die Freiheit ohne Sammler zu fahren. Probiere es aus ;-)

Multiply Map in Verbindung mit Map als secondary Load macht m.M.n. überhaupt keinen Sinn. Das wäre ja doppelt gemoppelt.

Gruß
Dominik
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Loco
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Loco »

Hallo,

welche negativen Erfahrungen hast Du denn mit MAF gemacht?

Ich werde Alpha-N*MAP auf jeden Fall mal ausprobieren, das klingt super interessant. Hast Du für den MAP Wert nur einen Zylinder genommen oder hast Du alle 4 Klappenteile mittels Schlauch verbunden und das gemeinsame Signal dann zum MAP geführt?

Ich meinte auch nicht Multiply MAP und Secondary Load = SD, sondern Secondary Load anstatt multiply MAP, also ob eines der beiden Wege da Vor- oder Nachteile ggü. dem jeweils anderen hat.

Verstehe ich richtig, dass Multiply MAP die permanente Barokorrektur (im Folgenden nur als Baro-Korrektur bezeichnet) komplett ersetzt? Rein von der Gleichung her schon oder?

Alpha-N ohne Multiply MAP mit Baro-Korrektur: PW = ReqFuel * TPS * Baro * VE(rpm,TPS)
Alpha-N mit Multiply MAP ohne Baro-Korrektur: PW = ReqFuel * TPS * MAP * VE(rpm, TPS)

Leider erfasst die Gleichung für Multiply MAP ohne Baro-Korrektur nicht den Barofaktor bei kleinen MAP-Werten. Idealerweise wäre also Multiply MAP und Baro-Korrektur, oder?

Beste Grüße!
Loco
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Loco »

Weiss da keiner etwas zu?

Lohnt sich bei Alpha-N*MAP ein zusätzlicher Baro-Sensor?
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Dominik335i
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Dominik335i »

Hab ich doch oben mehrmals explizit geschrieben: Bei alpha/n multiply MAP ist meiner Erfahrung nach (!) ein Baro Sensor NICHT notwendig. Das passt ohne auf den Punkt.

Ich führe bei mir alle 4 Zylinder zusammen in den Sensor (4 in 1), das ergab das schönste Map-Signal.

Gruß
Dominik
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Loco
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Loco »

Moin,

theoretisch würde doch auch das MAP-Signal eines Zylinders reichen, insofern ich die Klappenteile ordentlich synchronisiert habe, oder? In dem Falle würde ich mir nämlich das nachträgliche Anbringen von Bohrungen in der Ansaugbrücke ersparen.

Beste Grüße
Acki
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Acki »

Musst du schauen ob es nicht zu viel schwankt. Wenn du den Unterdruck verbunden hast, dann ist das synchronisieren vielleicht auch nicht mehr so wichtig.
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Wolfman11
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von Wolfman11 »

Einach so an einen Zylinder (natürlich hinter der Drosselklappe!) wird nicht gehen. Das Mindeste ist dann eine kalibrierte Drossel, im Schlauch. Ist der Schlauch ohnehin relativ lang, dient er dann als Beruhigungsraum. Das muss am aber individuell prüfen und abstimmen. Nachteil, der Schlauch ist dann Bestandteil der Abstimmung.

Einmal abgesehen von den bekannten Vorteilen von Alpha-N + MAP für die Einspritzmenge, ist die "umsonst" mitgelieferte Zündungsregelung im Teillast und Schiebebetrieb natürlich auch eine feine Sache.

Was man noch bedenken sollte: Sehr viele modernere Einspritzungen haben keinen barometrischen Sensor. Was die "alles anschließen was geht" Fraktion übersieht, ist die Tatsache das der Innenraum von Fahrzeugen während der Fahrt immer unter Druck oder Unterdruck steht. Bei manchen Fahrzeugen merkt man das sogar auf den Ohren, wenn man bei Autobahn Tempo die Lüftung voll auf oder zu macht. Diese Schwankungen sind viel höher als "normale" meteorologische Luftdruckschwankungen.
Deshalb lesen solche Einspritzanlagen, beim Einschalten der Zündung, blitzschnell bevor der Motor dreht, den MAP Sensor einmal aus und speichern den Wert. Damit wird dann bis zum nächsten Anlassvorgang gerechnet.
Wenn man es einmal ganz kritisch sieht, werden viele selbst gemachte Abstimmungen so weit vom Ideal entfernt sein, das der Umgebungsluftdruck wirklich das aller geringste Problem ist.
chapy
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Re: Secondary Load vs. Multiply MAP bei Alpha-N

Beitrag von chapy »

Die einzige Anwendung bei der (für mich) eine separate permanente barokorrektur nötig ist, wäre Alpha n - pure. Ich hatte vor Jahren auch eine andere Meinung darüber,aber die Erfahrung hat mir gezeigt,es bringt zumindest bei saugern mehr durcheinander als Hilfe auf dem Weg zum "perfekten" mapping.
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