Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Für alle Anfängerfragen die so auftauchen und irgendwie auch immer wieder auftauchen. Bitte vorher trotzdem die Suche benutzen!
Forumsregeln
Bitte vorher trotzdem die Suche benutzen!
Antworten
VR6 Turbo Cabrio
Beiträge: 8
Registriert: Fr Mär 19, 2021 10:18 am

Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von VR6 Turbo Cabrio »

Hallo, ich habe vor an meinem VR6 Turbo ein Ladedruckregelventil nachzurüsten und dieses über meine KDFI 1.4 laufen zu lassen.

Ich habe mich für ein Pierburg Regelventil entschieden.
Dieses hat 2 Pins, einmal Plus und einmal Minus.

Jetzt zu meiner Frage, ich habe vor den Anschluss IAC1 von der KDFI an den Minus-PIN des Ventils anzuschließen (getaktete Masse) und den Plus-PIN des Ventils, an Zündungsplus anzuschließen.
Ist dieser Gedankengang richtig und könnte das funktionieren?
Vielen Dank schon einmal im Voraus.
Wolfman11
Beiträge: 103
Registriert: Do Jul 10, 2014 5:08 am
Wohnort: bei Hamburg Nord-Osten

Re: Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von Wolfman11 »

Eigentlich schon. So macht man das.
Du wirst Dich wundern wie fies diese Ventile einzustellen sind und wie zickig der Turbo reagiert.
Lies mal etwas über PID Regelungen. Es gibt ein paar gute Anleitungen wie man dabei anfängt und sich dann an das gewünschte Verhalten heran tastet. Gibt da leider keine Automatik oder "vorher Berechnungen". Das können (noch) nur externe Geräte, wie die Greedy Controller, wirklich gut.

Ich vermute Du hast keine Klopfregelung die die Notbremse zieht?
Rechne damit bei Deinen Abstimmversuchen des Ventils die Kopfdichtung, Kolben und Pleuellager zu schrotten. Nur damit rechnen und genug Geld zurücklegen damit Du nicht ohne Motor da stehst nach Deinen Versuchen. Lache jetzt drüber, dann weinst Du später...
VR6 Turbo Cabrio
Beiträge: 8
Registriert: Fr Mär 19, 2021 10:18 am

Re: Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von VR6 Turbo Cabrio »

Vielen Dank für deine Antwort und die Tips.
Ich werde behutsam vorgehen und über meine Erfahrungen berichten.
suzuki90
Beiträge: 1116
Registriert: Mo Apr 11, 2011 5:24 pm

Re: Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von suzuki90 »

Immer die Schwarzmalerei...

Das Pierburg ist ein gutes Ventil, deutlich besser als das VAG N75. Einfach zu bedienen.
Fang einfach open loop an.
Also feste duty cycles in die Tabelle, fahren und schauen, welchen Ladedruck du erreichst. Da kann man in 30 Minuten schon ein schönes Kennfeld bauen, das in den meisten Fällen genau den Ladedruck liefert, den man will.
PID kann man im Nachgang immer noch machen.
Mazda MX5 NA 1.8 Turbo
Wolfman11
Beiträge: 103
Registriert: Do Jul 10, 2014 5:08 am
Wohnort: bei Hamburg Nord-Osten

Re: Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von Wolfman11 »

Ja, hätte dazu schreiben sollen das ich natürlich von Closed Loop ausgegangen bin, weil man ja mit dem Ventil das Ansprechen des Laders teilweise dramatisch verbessern kann. Nur ist genau das die Ecke wo man dann den Motor in Infarkt Nähe bringt.Trotzdem gibt es da schon einige Ansätze, wie man systematisch zu einem funktionierenden System kommt. Suchen und in Ruhe lesen lohnt. Ich wollte vor allem klar machen, das es eben keine Berechnung gibt, sondern tatsächlich nur per Versuch abstimmbar ist. Wobei später schon eine Änderung von Schlauchlängen das ganze wieder umkippen kann.
Auf jeden Fall jede Notbremse gegen überschießenden Ladedruck einbauen die geht.

Open Loop dagegen geht natürlich ganz simpel. Einfach einen Wert einstellen und schauen was man für eine Kurve bekommt. Immer weiter hochsetzen bis man an der ersten Stelle genug hat. Dann entsprechend in den einzelnen Bereichen, wo noch etwas fehlt, nachbessern. Das geht schnell und ist bei einiger Vorsicht eigentlich relativ risikolos.
Acki
Beiträge: 2753
Registriert: Mo Feb 11, 2008 8:28 pm
Wohnort: BaWü/Lausitz

Re: Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von Acki »

PID ist zum Teil Glückssache bei der MS.In meinen Augen einfach großer Mist. Manchmal funktioniert es akzeptabel.
Kenne viele die auf externe Regelung zurück gegriffen haben und damit sofort stabile Drücke hinbekommen haben.
Achte darauf die richtige Frequenz eingestellt zu haben und dass kein Leerlaufsteller oder irgendwas auf den Port gelegt ist, dies kann sonst immer dazwischen funken. Warum auch immer das doppelte belegt werden kann…
Fiat Uno Racing, K16, UMC1, Gslender 3.2.1, LC-1, 355cc, Bluetooth
suzuki90
Beiträge: 1116
Registriert: Mo Apr 11, 2011 5:24 pm

Re: Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von suzuki90 »

Wolfman11 hat geschrieben:Auf jeden Fall jede Notbremse gegen überschießenden Ladedruck einbauen die geht.
Naja, Overboost Protection funktioniert in der MS ja simpel und einfach.
Ist zwar ein hartes Fahrerlebnis, wenn da plötzlich der cut kommt, aber mit dem cut fällt auch der Ladedruck.

Ansonsten kann man auch open loop unten raus das Ventil voll bestromen für maximale Laderausnutzung und dann ab dem mittleren Drehzahlbereich begrenzen.
Wie gesagt, ist nur eine Steuerung und keine Regelung, in meinen Augen aber für die meisten ausreichend. Normalerweise kommt man da in ein bis zwei Stunden zu einer Einstellung, die immer +/- 0,1 bar dahin regelt wo man es will. Mal von Situationen abgesehen, wo man viele Höhenmeter macht oder ähnliches.
Mazda MX5 NA 1.8 Turbo
Wolfman11
Beiträge: 103
Registriert: Do Jul 10, 2014 5:08 am
Wohnort: bei Hamburg Nord-Osten

Re: Richtiger Anschluss des Ladedruckregelventils

Beitrag von Wolfman11 »

Früher hat man direkt vor die Drosselklappe ein Spitzendruckventil gesetzt, das exakt bei einem kritischen Druck öffnete, was deutlich weniger rein haute als elektronische Regelungen. Irgend wie in Vergessenheit geraten, ich sehe das nur noch bei professionellen Motorsport Motoren, die sind zu teuer um drauf zu verzichten.
Antworten