Zuviel HC im Abgas, trotz Kat

Hier könnt ihr MegaTune downloaden
dridders
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Beitrag von dridders »

Ich weiss ja nicht wie es in anderen Ländern läuft, hier brauchen wir ja auch die Regelkreisprüfung incl. Aufschalten der Störgröße etc. Bei einem MAF-System wird einfach über den BKV Falschluft zugeführt, wie läuft das ganze beim MAP eigentlich? Ich mein, theoretisch dürfte bei einem gut eingestellen MAP-Fahrzeug doch Pumpen mit dem BKV keinen Einfluss aufs Gemisch haben, lediglich auf die Drehzahl. Wie lief das bei euch ab?
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KLAS
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Beitrag von KLAS »

beim Mini wirds genauso gemacht, is auch ein MAP system, n paar tritte auf die bremse (mit BKV), der lambdawert verändert sich und fängt sich wieder
dridders
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Beitrag von dridders »

Hm, aber jetzt mal in der Theorie betrachtet müsste die MS doch gerade wenn auch noch MAP-Accel-Enrichment aktiviert ist im "schlimmsten" Fall den Lambdawert dabei recht konstant halten, so dass es gar nicht erst als Störgröße erkannt wird, oder?
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KLAS
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Beitrag von KLAS »

ohne es genau zu wissen, aber ich glaub deswegen wird die störgröße im leerlauf zugegeben
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Thomas18TE
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Beitrag von Thomas18TE »

hohe HC Werte können auch von einer schlechten Gemischaufbereitung stammen. Diese treten meist im unteren Drehzahlberich auf (durch die geringe Stömung) ein späterer Zündzeitpunkt kann hier helfen weil das Gemisch länger Zeit hat richtig zu vermischen. Auch das Anbringen der Einspritzventile weiter vom Einlass weg kann was bringt, es gelangt also weniger Sprit in der Überschneidung zum Auspuff weil er einfach etwas später in den Brennraum gesaugt wird. Das ließe sich aber auch durch einen späteren Einspritzbeginn korrigieren, leider geht das bei der MS nicht. Auch voll sequentielle Einspritzanlagen haben hier Vorteile da hier nur bei geöffneten Einspritzventil eingespritz wird und so weniger Sprit in einen anderen Takt eingespritz wird wo er dann beim öffnen sofort durch den Auslasssog zum Auslass gelangt.
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KLAS
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Beitrag von KLAS »

Thomas18TE hat geschrieben: da hier nur bei geöffneten Einspritzventil eingespritz wird
soweit ich inzwischen gelernt hab ist eine sequentielle einspritzung unter ca 3000UPM fertig mit dem einspritzen bevor das einlassventil öffnet
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ami8break
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Beitrag von ami8break »

KLAS hat geschrieben: "leak down tester" ... http://www.xs11.com/tips/misc/misc3.shtml
Hallo Klas,
danke für den Link. Schaut einfach aus, eine Zündkerze wird man wohl so aushöhlen, verlängern und dichtweissen können dass oben ein Luftschlauch draufgeschraubt werden kann. Mit dem Durchflussbegrenzer wird dann wohl etwa soviel Luft eingestellt wie etwa am Kolben (oder gar durch die geschlossenen Ventile) entweicht. Durch Vergleichsmessungen kann man dann sehen wo am meisten/wenigsten Druck abfällt --> Übeltäter entdeckt.

firefox hat geschrieben:Hatte mein Auto perfekt auf auf 14,8 eingestellt weil ich der Meinung war den Kat so zu unterstützen. Hatte jedoch einen HC Wert von über 190 trotz eines richtig aufgeheitzten Kats und heissem Motor. Erst als ich auf Werte von AFR 16.5:1 kam waren die HC plötzlich bei 35-40 und somit rund 25 unter dem Wert des originalen Steuergerätes.
Hallo Firefox,
Gunter hat weiter oben ein Bild mit dem Verlauf von HC und Lambda/AFR reinkopiert (auch wenn ich jetzt mit NS nicht sehe).
Ist schon länger her, aber da gab es einmal eine Diskussion über die Genauigkeit von (Breitband)-Lambdasonden. Da klagte jemand dass der angezeigte Wert am/vom Leistungsprüftstand nicht mit seinem übereinstimmte. Andere berichteten auch davon, die 'Lösung' oder das Ergebnis weiß ich nicht mehr. :(
Hat jemand von euch einmal Sprungsonde und Breitbandsonde zugleich im Abgasstrom gehabt und die Ergebnisse verglichen?

dridders hat geschrieben:Ich weiss ja nicht wie es in anderen Ländern läuft, hier brauchen wir ja auch die Regelkreisprüfung incl. Aufschalten der Störgröße etc.
Hallo dridders,
im österreichischen Gesetz steht es auch so. Gesehen habe ich es bei noch keiner der 3 Werkstätten.

BKV ist Bremskraftverstärker? Ich habe kein Auto mit solchem, kann mir nicht vorstellen wie das eine Störgröße sein soll/kann. Ich kann mir vorstellen das Schläuchl abzuklemmen so dass Falschluft angesaugt wird, aber durch Treten auf die Bremse???

Thomas18TE hat geschrieben:Auch das Anbringen der Einspritzventile weiter vom Einlass weg kann was bringt, es gelangt also weniger Sprit in der Überschneidung zum Auspuff weil er einfach etwas später in den Brennraum gesaugt wird. ...
Auch voll sequentielle Einspritzanlagen haben hier Vorteile da hier nur bei geöffneten Einspritzventil eingespritz wird und so weniger Sprit in einen anderen Takt eingespritz wird wo er dann beim öffnen sofort durch den Auslasssog zum Auslass gelangt.
Hallo Thomas,
@Position der Einspritzdüsen:
Das mit den weiter weg positionierten Düsen kenne ich eher von frisierten Motoren (Motorrädern). Angeblich damit mehr Zeit zum Vermischen vorhanden ist.
@Sequentielle Einspritzung:
Hatte das früher auch geglaubt. BOSCH sagt das aber anders: http://www.megasquirt.de/bilder/display ... um=7&pos=0
bzw hier der Begleittext:
http://www.megasquirt.de/bilder/albums/ ... zarten.rtf
Quelle ist das Buch "Ottomotor-Management (Systeme und Komponenten)" herausgegeben 2003 von der Robert Bosch GmbH, ISBN 3-528-13877-7.

lg
»Horst
dridders
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Beitrag von dridders »

Jep, BKV ist Bremskraftverstärker. Das Ding arbeitet über Unterdruck vom Motor, bei Betätigung der Bremse wird dem Motor so Falschluft zugeführt. Beim normalen Betrieb kein Thema da keine große Menge, bei den Tests wird gepumpt und das merkste dann schon gut als Störgröße. Wenn kein BKV vorhanden ist, dann soll glaube als Ausgleich ein Unterdruckschlauch abgezogen werden bis der Fehler erkannt wurde, dann wieder angestöpselt und das System muss sich jeweils ausregeln. Ist die letzte der drei Prüfungen, aber ohne die gibt der Tester keinen positiven Ergebnisbericht.
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Thomas18TE
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Beitrag von Thomas18TE »

Es ist richtig das bei Motorrädern die Ventile weit vorgelagert werden weil sonst die Zeit für die Gemischbildung zu kurz ist. Meistens wird das mit 2 Zylinderbanken gemacht für den unteren Drehzahlbereich sind sie sehr nah an den Einlaßventilen und für den oberen bereich wird dann auf eine 2te Bank umgeschalten die sich weiter weg befindet.

Es ist halt sehr stark vom Betriebszustand abhängig, bei einem kalten Kolben bringt es nichts direkt auf diesen einszuspritzen, man hat eher die Nachteile der kurzen Gemischbildungszeit. Wenn der Motor aber unter einer längerer Vollast arbeiten hat das sehr wohl Vorteile weil hier die Wärme sehr effektiv abgeführt werden kann in dem man direkt auf den Kolben spritzt und das verdampfen zusätzlich für eine gute Gemischbildung sorgt.

Aber man kanns auch nicht verallgemeinern wichtig ist halt auch die Strömungsgeschwindigkeit die maßgeblich für die Vermischung entscheident ist. Opel erhöht diese z.B. mit dem Twinport System im unteren Bereich anderen machen es über die Steuerzeiten usw. Inzwischen wird ja bei der Benzindirekteinspritzung auch mit 100bar eingespritzt was auch ohne hohe Strömung zu einer feinen Gemsichbildung führt.

Wollte einfach nur sagen hohe HC Werte deuten auf eine schlechte Gemischbildung hin wodurch es zu keiner vollständigen Verbrennung kommt oder es gibt defizite in der Zündanlage eine Doppelspulenanlage kann auch helfen weil es in den Auslaßtakt zündet.

Bei früheren Bosch Einspritzanlagen gab es aber noch das Problem der geringen Hardwareleistung. Deswegen auch mind. 2 Zylinder zusammengefasst. Bei heutigen Anlagen hat die Hardware 2 oder gar 4 16bit Timer was es wesentlich einfacher macht. Früher wurden auch schon 2 µC eingesetzt wo einer nur für die Analogen Eingangssignale zuständig war um den Haupt-µC nicht so stark auszulasten.
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ami8break
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Beitrag von ami8break »

Hallo dridders,
danke für die BKV-Erklärung. Ich wusste nicht dass beim Bremsen/Pumpen Frischluft angesugt wird (wahrscheinlich wenn man vonder Bremse steigt). Ich dachte einfach dass da nur der Unterduck auf einen gr Kolben wirkt der dann mitdrückt. Der BKV unseres früheren Autos ist selber Schuld dass ich nicht weiß wie er funktioniert. Wenn er nie hinwird 'kann' ich auch nicht wissen wie er aufegbaut ist. ;)


Hallo Thomas,
mein Motor arbeitet mit wasted spark (seit 1 Jahr mit EDIS), aber es kann schon sein dass die Verbrennung (im Leerlauf) dieses alten Motorkonzeptes nicht überall wirklich sauber abläuft. Ich will eh auf Twin-Spark umrüsten. Einen Zylinderkopf habe ich dafür schon voirbereitet. Warte nur auf ein gutes Argument den Motor zu zerlegen...

lg
»Horst
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Thomas18TE
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Beitrag von Thomas18TE »

rüste lieber auf eine Kondensatorzündanlage um. Da wird die Zündspule mit ca. 400V befeuert statt mit 14V und außerdem zünden diese Anlagen bis zu mittleren Drehzahlen mehrmals. Wird oft bei Flugzeugmotoren nachgerüstet die erreichen damit Euro 3 ohne Kat, was ja alleine schon der Hammer ist.

http://www.msdignition.com
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ami8break
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Beitrag von ami8break »

Hallo Thomas,
habe auch schon so Gerüchte wegen der fantastischen Abgaswerte von CDIs gelesen, kann ich aber nicht recht glauben. Wegen Ionenstrommessung bin ich aber trotzdem an sowas dran: http://www.megasquirt.de/msforum/viewtopic.php?t=58 .
Auch eine konventionelle Batterie- oder Transistorzündung erreicht an der Primärseite so ~450V! Die Spule arbeitet (auch) als Speicher, bei der CDI nur als Transformator. Anders kann ich das als Elektrolaie nicht erklären.

lg
»Horst
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Thomas18TE
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Beitrag von Thomas18TE »

ja bei der normalen Spulenzündung speichert die Spule die Energie bei der Kondensatorzündung wird diese in einem Kondensator gespeichert und auf einen Spule gegeben die keinen großen Kern hat weil Sie keine Energie speichern muss. Die Brenndauer ist um einiges kürzer aber kräftiger. Die Kondensatoren werden mittels Thyristor über die Spule entladen weil diese kurzzeitig >100A schaffen.

Im Moment besinnen sich die Hersteller wieder darauf, Audi z.b. verwendet auch sehr kleine Spulen und macht eine Paketzündung also mehrere Funken(Hochspannung) kurz nacheinander. Den die eigentliche Spannung fällt nach der Überschlag auf die viel geringere Brennspannung ca. 200V zurück. so schafft man im Mittel mehr.

Ich habe auch ein paar Versuche in die Richtung durchgeführt, habe allerdings für eine Dauer von ca. 2mSek mehrere 100 Funken abgegeben und das ist wirklich der Wahnsinn, normal habe ich ein Blatt Papier dazwischengehalten und es gab ein Loch dort wo der Funke durchgeschlagen hat aber mit dieser Hochfrequenz fing das Blatt Papier sofort Feuer.

Hier mal 2 Bilder wo man den Unterschied der beiden Zündanlagen sieht.
Bild Bild
Maddin
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Beitrag von Maddin »

Hat das den sonst noch spürbare vorteile ? Die abgaswerte sind mir relativ egal aber an mehr leistung und weniger verbrauch hab ich immer interesse :D
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ami8break
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Beitrag von ami8break »

Hallo Thomas,
sehr eindrucksvolle Bilder! Danke :)
Was ich weiß werden heute keine Thyristoren mehr verwendet.

lg
»Horst
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