Einspritzung über Idle anpassen

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suzuki90
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Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von suzuki90 »

Hallo Leute,

mal wieder eine spezielle Frage.
Wir haben momentan einen 4-Zylinder Sauger im Aufbau bzw in der Abstimmung, mit ITBs, recht "scharfen" Nockenwellen (zumindest für diesen Motor), hoher Kompression usw...

Diese ITBs haben den Nachteil, dass eine Leerlaufregelung nur über die Zündung und bedingt die Einspritzung angepasst werden kann. Das geht aber nur mit recht niedriger Leerlaufdrehzahl bei kaltem und recht hoher bei warmen Motor.
Wir waren also schlau und haben einen Leerlaufregler mit rangehängt, der einen kleinen Bypass in alle 4 Zylinder öffnen kann, also geregelt öffnen. (2_pin Ventil von VW)
Funktioniert soweit ganz gut, allerdings wird der Motor über Alpha/N geregelt. Der Map-Sensor hängt nicht an den ITBs, misst also nur Baro.
Wenn jetzt das Leerlaufregelventil aufmacht, sieht der Motor die erhöhte Last also nur über die Lambdasonde.
Gibt es eine Möglichkeit, die Einspritzung in Abhängigkeit von der PWM-Idle_Duty anzuheben? Der Lambdaregler kann das zwar in einem gewissen Fenster angleichen, aber gerade bei einem recht scharf eingestellten Leerlaufregler kommt der dann schnell an seine Grenzen.
Steuergerät ist eine UMC2. Vollsequentiell.

Hab schon überlegt, ob man den Spannungswert des TPS über die PWM etwas verzerren kann, dass der denkt, die wäre etwas geöffnet.
Mazda MX5 NA 1.8 Turbo
suzuki90
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von suzuki90 »

Was mir an der Stelle noch einfällt:
Gibt es nicht für manche Motorräder so Steller, die auf der Welle der ITBs mit drauf sitzen und somit eine Leerlaufregelung realisieren können?
Mazda MX5 NA 1.8 Turbo
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Dominik335i
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von Dominik335i »

suzuki90 hat geschrieben:Was mir an der Stelle noch einfällt:
Gibt es nicht für manche Motorräder so Steller, die auf der Welle der ITBs mit drauf sitzen und somit eine Leerlaufregelung realisieren können?
Genau, gibt's. Ich kenne es von der CBR1000RR. Dort ist ein kühlwasserdurchströmtes Thermoventil verbaut, das auf eine Welle wirkt, die Bypass-Ventile öffnet/schließt. Also auch nicht direkt auf die DK wirkt. Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass sich die LL-Drehzahl über die Drosselklappen halbwegs sauber regeln lässt. Überleg mal, welche Auswirkung ein kleiner Zucker an der LL-Schraube hat. Und welche Steigung hat die Schraube? Wir reden hier von einem Zehntel mehr Öffnung, wenn überhaupt.

Grundsätzlich bin ich ja von dem gleichen Problem betroffen, aber ich habe mich bisher mehr oder weniger damit abgefunden, da es serienmäßig auch so ist. Kalt ist meine LL-Drehzahl so bei 700 1/min. Das hört sich tatsächlich nicht sonderlich gesund an. Es entspricht warm etwa 950. Man gewöhnt sich eigentlich dran, dass man nach dem Kaltstart ca. 10sek etwas Gas gibt. Danach läuft er eigentlich recht stabil bei ~750.

Welche Warm-Drehzahl braucht ihr denn, damit er kalt noch halbwegs läuft?

Gruß
Dominik
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suzuki90
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von suzuki90 »

Naja, ich brauch warm eine Leerlaufdrehzahl von 1000, dass er mit der Nockenwelle und der Schwungscheibe stabil läuft. Da brauch ich aber kalt eigentlich 1300, dass das funktioniert.
Das mit dem Leerlaufregelventil funktioniert ja auch recht gut, nur wenn er zuviel regelt, dann wird es einfach mit dem Gemisch etwas mau, denn das Steuergerät sieht ja immer die gleichen TPS und Drehzahlwerte und ändert erstmal nichts an der Einspritzung.

Ich habe einen Magnetsteller da, der von 0 bis 100 % DC max. 2mm mit entsprechender Kraft macht. Wenn ich einen Hebel auf die andere Seite der ITB-Welle mache (kommt auf beiden Seiten raus, auf einer ist der TPS, die andere ist frei) der lang genug ist, dann könnte ich mit dem Weg von 2 mm einen sehr kleinen Winkelbereich fei abdecken, quasi als variabler, unterer Anschlag. Das werde ich wohl mal versuchen...
Aber jetzt erstmal schauen, wie weit ich das mit der aktuellen Konstellation hinbekomme. ist halt schon schön so, wie es momentan ist, Leerlaufregler über Zündung UND Leerlaufregelventil bei ITBs, da ist die wie festgenagelt bei der Target RPM. :-)
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Dominik335i
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von Dominik335i »

Blöde Frage: Warum lässt du denn überhaupt bei Kaltstart per Lambda regeln? Schalte die EGO doch erst ab ca. 30-40°C an und korrigiere das LL-Gemisch rein über das Warmup-Enrichment. Oder brauchst du im Leerlauf dann so überproportional viel Sprit, dass er außerhalb des Leerlaufs stark überfettet?

Außerdem: Bei mir zeigt sich das Problem deutlich weniger als bei dir, trotz ähnlicher Randbedingungen. Aber ich fahre a/n mit multiply MAP. Vielleicht würde das die Sache auch bei dir verbessern?
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von ChristianK »

Ich finde, ein LLR hat an itb's nix zu suchen. Braucht man auch nicht wirklich. Kann sogar kontraproduktiv sein, wenn wirklich scharfe Nocken drin sind.

Welche Nockenwellen hat der Motor? 1K rpm ist ja schon fast wenig im Stand. Scheinen nicht sonderlich scharf zu sein?!?
Höhere Drehzahl bei kaltem Motor kann man natürlich nicht realisieren. Aber das ist auch nicht so wirklich wichtig. Ich habe im warmen knapp 1150. wenn ich mit kaltem Motor im Winter starte, dreht der Motor etwa 900-950. Aber auch mit 800 läuft der stressfrei. Das bekommt man alles ohne LLR über Zündung und Gemisch in den Griff.
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Dominik335i
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von Dominik335i »

Frage zu dem Thema: Welches Cold Advance fahrt ihr denn? So sieht es bei mir aus. Seid ihr mit noch mehr Frühzündung unterwegs?
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Cold_Advance.JPG (55.8 KiB) 6881 mal betrachtet
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von ChristianK »

Meine Kurve sieht ähnlich aus. Irgendwo steht, in Abhängigkeit von clt 1° mehr Zündung pro 10°C weniger clt. Aber ich habe auch irgendwo bei 8°C mehr Zündung aufgehört. Mit scharfen Nocken fährt man ja sowieso schärfere Zündwerte im Idle.
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von suzuki90 »

Wie gesagt, für den MX5-Motor sind 296° viel. Bei den VAG Motoren ist das vermutlich normal...

Ich teste das alles nochmal. Ich mag das aber, eine Leerlaufregelung zu haben, wo man mit Kupplung aus dem Stand einen Bordstein hochfahren kann, ohne Gas geben zu müssen. Das funtkioniert eben, aber halt das Spritproblem.
Werde das aber über die Lambdaregelung wegbügeln müssen...

Und ja, ich finde ITB mit Leerlaufregelventil geil. Schon alleine, weils kaum jemand kann oder ordentlich zum laufen bekommt.
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von ChristianK »

Physik kennt KEINE Marken. :wink:

Wenn 296 viel sind, spricht es erst recht gegen eine Zusammenführung der Ansaugkanäle durch einen LLR-Bypass !

Wieso soll das kaum jemand können oder ordentlich zum laufen bringen? Das ist wohl einfach. Das macht halt kaum jemand, weil es keinen Sinn macht, z.B. Die Abgase von Zylinder 1 durch die Rückströmung in der Ansaugung nochmals bei Zylinder 2 zu verbrennen....
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von suzuki90 »

So wie das gemacht ist gibt es durch diese Kanäle keine Rückströmung von Abgasen.
Ich weiß schon was ich mache. ;-)

Klar ist das alles Physik, aber da geht eben dann auch eine Brennraumgeometrie, Ventilwinkel, Kanalwinkel usw ein.
Und der Motor ist mit den 296ern an der Grenze was alltagsmäßig geht. Und damit meine ich, dass man damit noch eine AU bestehen können muss.
Und wenn ein Motor dann bis 4000 U/min einfach nicht mehr zieht, dann aber von 4500 bis 9000 U/min abgeht, dann sehe ich keinen Sinn mehr noch schärfer zu fahren (was man auch nicht mehr einfach so kaufen kann), zumal die mittlere Kolbengeschwindigkeit dann Regionen erreicht, die weit weg von dem sind, wo man noch sinnvoll Leistung holen kann.

Aber das ist alles nicht Grund dieses Themas, das was ich wollte, ist wohl mit der MS2 nicht zu lösen.
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franksidebike
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von franksidebike »

Morgen
suzuki90 hat geschrieben: Diese ITBs haben den Nachteil, dass eine Leerlaufregelung nur über die Zündung und bedingt die Einspritzung angepasst werden kann. Das geht aber nur mit recht niedriger Leerlaufdrehzahl bei kaltem und recht hoher bei warmen Motor.
Wir waren also schlau und haben einen Leerlaufregler mit rangehängt, der einen kleinen Bypass in alle 4 Zylinder öffnen kann, also geregelt öffnen. (2_pin Ventil von VW)
Funktioniert soweit ganz gut, allerdings wird der Motor über Alpha/N geregelt. Der Map-Sensor hängt nicht an den ITBs, misst also nur Baro.
Wenn jetzt das Leerlaufregelventil aufmacht, sieht der Motor die erhöhte Last also nur über die Lambdasonde.
Gibt es eine Möglichkeit, die Einspritzung in Abhängigkeit von der PWM-Idle_Duty anzuheben?
an meinem Moped ist das ähnlich.
wenn du den map anschließen würdest könntest du multiply map fahren und dieses Problem etwas ausgleichen.
an meinem Moped funktioniert das zufrieden stellend.
Frank
chapy
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von chapy »

nimm doch sowas um eine mechanische öffnung der dk zu erreichen.
wenn man noch ein einstellbares Z dazu nimmt,könnte man leicht abgleichen.
http://www.autoteilestore.com/ersatztei ... -575177307
suzuki90
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Re: Einspritzung über Idle anpassen

Beitrag von suzuki90 »

franksidebike hat geschrieben: an meinem Moped ist das ähnlich.
wenn du den map anschließen würdest könntest du multiply map fahren und dieses Problem etwas ausgleichen.
an meinem Moped funktioniert das zufrieden stellend.
Frank
Ja, das war anfangs nicht gewünscht (ist nicht mein Auto, hab nur den Motor aufgebaut und mache die Abstimmung), aber ich denke, das wäre die einfachste Lösung. Werden das noch ändern.
Map dann an die Leiste, an welcher der Leerlaufregler über eine kleine Verbindung an allen Zylindern hängt oder nur an einen Zylinder und dann Map nur über einen bestimmten Kurbelwinkel verwenden?

@chapy: Danke, aber da finde ich die Lösung über einen MAgnetantrieb besser. Macht ja dann das gleiche, nur dass eben der Weg einstell- und regelbar ist.
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