Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

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Thomas18TE
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von Thomas18TE »

die Zündung unter Druck und Luftströmung braucht natürlich mehr Energie gerade wenn man mit einer längeren Funkenstrecke arbeiten will. Ich weiß nicht ob es heute soetwas noch zu kaufen gibt, früher gab es kleine Kästchen mit Sichtfenster, die hatten ein Gewinde für eine Zündkerze und einen Druckluftanschluß, manche sogar eine weitere Öffnung so das man eine Luftströmung genau über die Elektrode leiten konnte, so konnte man das Zündsystem "unter Belastung" testen. Den der Test mit der abgezogenen Zündkerze an den Motorblock sagte ja nur ob ein Funke vorhanden war oder nicht, im laufenden Betrieb konnte dieser aber zu schwach sein und nicht ausreichend sein, weil es in der Zündanlage noch andere Probleme gab.

und jetzt zur Messschaltung
1. Möglichkeit du hast ein Digitales 2 Kanal Oszilloskop mit Math Funktionen. Dort kann man aus den beiden Kanälen die Differenz anzeigen lassen. Umso höher die Differenz=Spannungsabfall desto höher der Strom. Diese Differenz mit dem richtigen Faktor multipliziert entspricht dem Strom durch die Spule. Man sieht also direkt den Stromverlauf am Oszi welches ja sonst nur Spannungsverläufe anzeigt. Der Strom durch die Spule steigt wegen der Induktiviät langsam an, jetzt verlängert man die Ladezeit immer weiter bis der Stromanstieg plötzlich unproportional stärker zunimmt, das ist dann eigentlich die Grenze, den hier geht der Spulenkern in die Sättigung (mehr Energie kann die Spule nicht mehr aufnehmen und setzt es in Wärme um) was der Spule mit der Zeit Schaden wird und auch den Zündtransistor überlasten kann. Das ganze müsste man eben bei verschiedenen Versorgungsspannungen notieren.

Bat + -------Messpunkt 1--------Widerstand ----------Messpunkt 2-----------Primärkreis Zündspule---------- Bat -

2. Möglichkeit ein Oszilloskop mit einer speziellen Strommesszange verwenden, dieses setzt den Strom direkt in eine Spannung um so das jedes Oszi das anzeigen kann.

Diese kleinen Stabzündspulen weisen im Gegensatz zu den früheren Verteiler- oder Doppelzündspulen ein viel kleinere Induktivität auf dadurch können diese viel schneller aufgeladen werden, so das man damit auch nach der Hauptzündung noch ein paar mal hinterher zünden kann um noch mehr Energie zu übertragen oder es wird erst mehrmalig kurz gezündet das es beim Kaltstart zu einem Überschlag kommt und danach kommt die Hauptzündung die die größere Energie überträgt.

Ich hab da früher einige Versuche mit gemacht man kann es so weit treiben das die Elektroden zu glühen beginnen.
kingpin3000
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von kingpin3000 »

Ahh okay

Also Zündfunke unter Verbrennungsdruck würde ich erstmal außen vorlassen. Da irgendwann sowieso die elektrische Grenze der Spule erreicht ist. Dann müsste man eh andere nehmen.

Es geht ja jetzt darum die Maximalbelastbarkeit / Grenze der Spule rauszubekommen.
Fährt man die spule leicht über der Grenze hält Sie vielleicht recht lange, geht aber trotzdem irgendwann kaputt. Da man Sie permanent leicht geschädigt hat. Schleichender Prozess.

Ozi ist eventuell kein Problem und Spannungsabhängigkeiten auch nicht.

Offiziell nennt sich die Zündspule ja Einzelstabzündspule mit integrierter Endstufe. Aber niemand weiß was das wirklich bedeutet.

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Achtung gefährliches Halbwissen.
Ich vermute dort ist eine Diode (gegen Falschzündung) eine IGBT (Leistungstreiber) und etwas Elektronik zur Thermoüberwachung (Sprich die Spule schaltet vielleicht bei Überhitzung ab) verbaut.
Allerdings denke ich ist dort keine Strombegrenzung (gegen Überladung) oder sogar eine Dwellsteuerung verbaut.
Wenn man diese Daten ermitteln kann/hat. Würde ich die Spulen mit einer kleinen Toleranz nach unten sicher betreiben können bzw. jeder andere hier.
---------------------------------
Um nochmal ein Falschdenken auszuschließen.
Es geht ja um die Sättigung der Spule. Um die Primärwicklung richtig? Nach welcher Zeit (dwell) abhängig von der Spannung diese erreicht ist?
Ist die Sekundärseite (Hochspannungsseite) dabei außen vor?
Oder kann die auch überlasten?
Die Sättigung sollte unabhängig von der Erzeugung des Funken sein? Unter Druck oder nicht. Wenn vollgeladen dann voll?
Oder ändert sich da nochmal was an der Stromstärke? Eigentlich nicht oder?
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Thomas18TE
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von Thomas18TE »

Beide Spulen sind um den Kern gewickelt. Die Primärspule ist zum Laden des Kern zuständig. Bei der Sekundärseite besteht die Gefahr des Durchschlagens durch die Isolieren wenn die Energie nicht über einen Funken weg kann.

Ein zu langes Laden erwärmt die Zündspule der integrierte Zündtransistor hat normal einen Sicherheitseinrichtung gegen Überstrom und schaltet dann warscheinlich ab. Also ich würde die Spule nicht dauerhaft mit zu hoher Einschaltdauer betreiben. Es ist auch so das bei niedriger Drehzahl durch die größere Pausen im Verhältniss zur Einschaltdauer der Strom im Mittel geringer ist und die Spule sich deshalb nicht so stark erwärmt. Da man den Motor aber meist nicht im höchsten Drehzahlbereich hält, kann es bei dir helfen unten rum den Strom etwas zu verringern um die Spule dadurch etwas zu entlasten dann hast du für diese kurzen Bereiche der höheren Drehzahlen etwas mehr Reserve. Ich kenne aber die Möglichkeiten der Megasquirt nicht.

Kannst du die Ladezeit nur abhängig zur Batteriespannung verändern oder vielleicht sogar drehzahlabhängig?
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Thomas18TE
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von Thomas18TE »

Das mit der Sättigung ist völlig unabhängig, von irgendwelchen Drücken, wenn voll dann voll.

Ich hatte mal früher einen Zündtransistor in der Hand VB027 der hatte einen "Diagnoseausgang" so könnte man 2 Stromschwellen detektieren und ggf. die Ladezeiten anpassen. Es gab also eine direkte Rückmeldung wenn ein bestimmter Strom erreicht war. Und wenn dieser z.B. 1 mSek vor der eigentlichen Zündung erreicht war dann hat man eben beim nächsten mal 1 mSek später begonnen zu laden. Oder man hat beim Kaltstartvorgang Schwelle 2 und im Normalbetrieb Schwelle 1 benutzt.
http://pdf.datasheetcatalog.com/datashe ... s/5589.pdf
Figure 2 Seite 5

Das geht hier aber alles viel zu weit diese Möglichkeit hat die Megasquirt sowieso nicht. Wollte nur sagen das es da viele Interessante Dinge gibt und sehr viele machbar ist.
kingpin3000
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von kingpin3000 »

Es gibt nur eine Tabelle für die Dwell Batteriespannungskorrektur. Reicht auch aus denke ich. Geht ja nur ums nicht überladen.
Drehzahlabhängig wäre natürlich ein schönes Gimmick. Dann könnte man die Spule im unteren Drehzahlbereich schön schonen.

Ich werde da mal mit meinem Kollegen sprechen. Ob wir da einen Versuchsaufbau hinbekommen... Um die Sättigungszeit zu ermitteln.

Noch eine Frage hinterher.
Desto größer der Widerstand der Sekundärseite. Desto mehr Wicklungen sind auf dieser Spulenseite und desto größere Funkenenergie ist zu erwarten? Ist die Theorie so richtig?
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Thomas18TE
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von Thomas18TE »

Mal ganz grob ein paar Grundsätze.

Umso mehr Windungen desto höher der Widerstand (weil Draht länger), kann man durch größere Drahtstärke wieder verringern allerdings schluckt das auch mehr Platz. Das Wicklungsverhältniss bestimmt die Zündspannung z.B. 100:10000 ausgehend von der Induktionsspannung z.B. 300V x 100 =30kV Zündspannung. Der Kern speichert eine gewisse Energie die man dann auf die Sekundärseite übertragt. Kleiner Kern = weniger Energie und kürzere Ladezeit. Beim großen Kern umgekehrt allerdings kann mit dem kleineren Kern (aufgrund der kürzes Lade/Entladezeiten) öfters Zünden was dann wiederum mehr Energie überträgt. Vergleich 60 Hz Trafo und 100kH Schaltregler.

Hier wiegen die Hersteller halt ab. Wenn ich mir ne eigene Spule machen würde sehe die so aus, dicker Primärdraht kleinerer Kern um sehr kurze Ladezeiten zu ermöglichen, durch den hohen Strom entsteht beim Abschalten auch eine höhere Induktionsspannung. Hohe Wicklungszahl auf der Sekundärseite und möglichst große Drahtstärke und dann würde ich in der Zeit der normalen Brenndauer des Zündfunken mehrmals zünden.
http://dtec.net.au/Multi%20Spark%20Ignition.htm

Aber wenn du deine Spulen 1:1 gegen etwas besseres tauschen willst schau mal auf amerikanischen Seiten.
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Thomas18TE
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von Thomas18TE »

falls ihr Messequipment fürs Oszi benötigt.

https://www.aliexpress.com/item/32991650521.html

einmal ein Abnehmer fürs Zündkabel 10.000:1 und einen Spannungsteiler 20:1 für Messungen im Primärkreis der Zündspule damit das Oszi keine zu hohen Spannungen abbekommt.
Maren
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von Maren »

Thomas18TE hat geschrieben:falls ihr Messequipment fürs Oszi benötigt.

https://www.aliexpress.com/item/32991650521.html

einmal ein Abnehmer fürs Zündkabel 10.000:1 und einen Spannungsteiler 20:1 für Messungen im Primärkreis der Zündspule damit das Oszi keine zu hohen Spannungen abbekommt.
Danke für den Tipp, ist bestellt :)
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Thomas18TE
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Re: Audi 5Zylinder Drehzahlprobleme über 7000 U/min

Beitrag von Thomas18TE »

für die Stab/einzelzündspulen habe ich gerade auch noch etwas entdeckt

https://www.aliexpress.com/item/4000012409856.html

https://ae01.alicdn.com/kf/HTB1nB_iaAY2 ... 5OFXaD.jpg
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