externer Aufbau

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Yahmama
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externer Aufbau

Beitrag von Yahmama »

Frage im allgemeinen, wäre es möglich die komplette EFI fremd aufzubauen ohne lauffauffähigen Motorblock?
Ich hab das problem, das ich zeitlich kaum zum schrauben komm, und eher der Fahrer bin. Nun würde ich alle komponenten jemand überlassen, der mir dann eine art Plug&Play zusammenbauen würde, abstimmung könnte ich dann schin noch bisschen selber, feinabstimmung sollte ja dann über autoTuner laufen.
jemand schon mal sowas gemacht?
Jack-Lee
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Re: externer Aufbau

Beitrag von Jack-Lee »

Servus, zum großen Teil geht das. Habe ich mit einer Umc1 und nem megastim auch gemacht. Wurde alles am Werktisch zusammengebaut und getestet, dann direkt in den Motor geschraubt und gestartet, klappte auf Anhieb. Abstimmen geht aber logischerweise nur am Fahrzeug selber
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Dominik335i
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Re: externer Aufbau

Beitrag von Dominik335i »

Wie Patrick schon schreibt, grundsätzlich geht das. Allerdings liest man bei dir zwischen den Zeilen raus, dass du dir die Geschichte mit der Abstimmung zu einfach vorstellst. Zumindest mein Eindruck.

Gerade die Abstimmung ist - wenn ordentlich gemacht - eigentlich der langwierigste Teil an der Sache. Außer man gibt sich mit einer PixDaumen-wird scho passen-Abstimmung zufrieden...

Gruß
Dominik
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squenz
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Re: externer Aufbau

Beitrag von squenz »

Du kannst dir den Umweg die MS bei fragwürden Personen bauen zu lassen auch sparen und bereits ab Werk fertig gebaute MS, bzw MS Derivate kaufen. Dir bleibt es dann nur noch den Fahrzeugkabelbaum auf die Pin-Ausgänge der MS zu legen.

Noch etwas zum Autotune: Das Autotune macht ganz sicher keine "Feinabstimmung". Man kann das Autotune benutzen um schneller zu einem halbwegs fahrbaren Auto zu kommen, allerdings auch nur bei relativ leistungsschwachen Saugmotoren. Bei Turbos wird man auch während dem applizieren mit Autotune immer wieder per Hand eingreifen müssen und bereiche manuell anpassen müssen. Das Autotune ist einfach viel zulangsam in der Anpassung wenn das Ist-Lambda zu weit vom Soll-Lambda weg ist. Da kann man sich dann auch sehr schnell nen Motorschaden einfangen. Die Vorstellung "ich mache Autotune an und alles erledigt sich von selbst" ist daher bei sehr vielen Motoren sehr weit weg von der Realtität.

Viele Grüße

Markus
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Jack-Lee
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Re: externer Aufbau

Beitrag von Jack-Lee »

Da muss ich meinen Vorrednern definitiv zustimmen.
Bis der Wagen lief und man ne Testrunde drehen konnte hat es vielleicht 15min gedauert. Bis er so abgestimmt war das er im Alltag gut zu bewegen war, dauerte Tage... Und von perfekt war das noch weit weit weg.
Autotune hilft wirklich mächtig bei der ersten Grobabstimmung, aber Feinabstimmung = Handarbeit. Autotune funktioniert zudem nur sinnvoll wenn der "LambdaLag" gemessen wird (da ja je nach Drehzahl die Zeit von Auslass bis zur Lambda anders ist, und das wieder rückgerechnet werden muss. Ansonsten geht nur statische Messung, aber auf der Straße schwer zu realisieren)

Gruß,
Patrick
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Dominik335i
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Re: externer Aufbau

Beitrag von Dominik335i »

In dem Punkt vertrete ich eine andere Meinung: Ich mach auch die Feinabstimmung mit Autotune. Aber ich fahre das gesamte Drehzahlband statisch an. Schön in 500er Drehzahlschritten die Last erhöhen bis Soll/Ist von Min TPS bis 100% TPS übereinstimmen. Der Trick ist das Bremsen mit links, um jeden Punkt lange/quasi statisch halten zu können. Beim "Durchhuschen" durchs Drehzahlband kann man nicht ordentlich abstimmen, das ist klar.
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squenz
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Re: externer Aufbau

Beitrag von squenz »

Da gibt es sicherlich verschiedene Philosophien dazu. Die Problematik die ich beim statischen kalibrieren mit Autotune sehe ist, dass man - zumindest auf der Straße - nicht kontrolliert die jeweilige Drehzahlspalte halten kann Dazu brauchts tendenziell schon eher nen Leistungsprüfstand. Das Autotune wird also immer auch Zellen mitverändern die man eigentlich nicht verändert haben möchte. Das liegt einfach in der Natur des interpolierens. Man könnte die Spalten jeweils sperren nachdem man sie "abgefahren" hat, aber wie praxistauglich das ist weiß ich nicht. Ich bevorzuge für die Feinabstimmung längere Datenlogs und deren Auswertung mit der Histogram-Ansicht in MLV. So hat man nicht jeweils nur eine Momentaufnahme einer einzelnen Zelle (wie das beim Autotune der Fall ist), sondern sieht sozusagen das Gesamtbild. Man kann zudem Einflüsse von Korrekturkennfeldern erkennen und korrigieren falls diese noch nicht 100% stimmen. Wendet man die Autotune Funktion an während die Korrekturkennfelder noch nicht sitzen, jagd der Hund den eigenen Schwanz wie man so schön sagt. Ich will damit niemanden die eigenen - positiven - Erfahrungen mit den jeweiligen Methoden absprechen, sollte nur zeigen wie ICH PERSÖNLICH das in Angriff nehmen und für mich akzeptable Ergebnisse bekommen habe.

Viele Grüße

Markus
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Jack-Lee
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Re: externer Aufbau

Beitrag von Jack-Lee »

Mit "Gas/Bremse" und nem steilen Anstieg kann man das machen, ja. Aber die Ergebnisse waren nie so gut, das ich sie nicht mit etwas Fleiß im Nachhinein noch via LogView verbessern konnte.
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