Drehzahlerfassung Zweitakter

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deedee
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Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von deedee »

Hallo,

ich hab eine "doofe" Frage bzgl. Zündung/Drehzahlerfassung an einem 1-Zylinder 2-Takter.
Dazu folgender Hintergrund:

In einem 2er Polo hab ich ein MS2-Derivat im Einsatz
Zu Beginn habe ich die Eingangsgröße "Motordrehzahl" über den originalen Verteiler erfasst. Dieser lief mit halber Kurbelwellendrehzahl und hatte 4 Blenden.
Im Leerlauf (ca. 950 U/min) hatte ich damit eine Vorzündung von ca. 8°v.OT.
Der Zündzeitpunkt war mit der Strobolampe recht zappelig, und sprang geschätzt um bis zu +/-3° hin und her.

Dann hab ich auf Signalgeber auf der Kurbelwelle in Verbindung mit einem 60-2 Triggerrad umgebaut.
Das war in Sachen "Zündzeitpunkt" ein Unterschied wie Tag und Nacht. Auch bei Leerlaufdrehzahl war der Zündzeitpunkt wie angemeisselt, kein zappeln, kein ruckeln, nichts.
Beim Abblitzen ist der ZZP schön nach Kennfeld mitgewandert.

Was hat das mit nem Zweitakter zu tun:
In meinem Moped läuft eine Zündung mit einem Pickup und dem einem "Triggersignal" pro Umdrehung über das Polrad. Die CDI verstellt nicht, sondern der Apparat hat über das gesamte Drehzahlband einen statischen ZZP. Auch hier ist beim Abblitzen der Zündzeitpunkt rel. "zappelig"

Ich überlege nun, ob es sinnvoll ist, hier auch mit einem Triggerrad was reissen zu können.
Dazu einen VR Sensor mit einem Max9926, das in einem Arduino auswerten, dazu eine Zündkurve hinterlegen und den "Zündimpuls" an die CDI rauszugeben.

Ich bin weder Programmiergott noch Elektroniker, deshalb die Frage wie die Auswertung der Impulse in der MS aussieht.
Daraus werde ich nicht wirklich schlau:
http://www.megamanual.com/ms2/wheel.htm
Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?

Ich verspreche mir zum einen eben eine anpassbare Zündkurve, und vor allem einen "verlässlichen" ZZP.
Steht der Aufwand in einem Verhältnis zum Nutzen, oder ist das alles Humbug?
Mein Motor ist kein NASA-Motor, sondern nur ein Gussklumpen mit ein paar Anpassungen

Beim Polo war es nach dem Umbau einfach möglich, mit dem Zündkennfeld offensiver an die Grenze zu gehen, da der ZZP eine verlässliche Geschichte war.
Bei Klingeln/Klopfen konnte ich dann an der Zündung kleinen Schritten zuverlässig runter gehen. Beim Mopedgezappel hab ich da Bauchschmerzen...
ChristianK
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von ChristianK »

Einer der beiden Gründe, warum die digifant solcher Müll ist! Aber ist gibt tatsächlich Leute, die rüsten am ABF von fullseq auf digifant mit batched fire zurück, damit sie endlich Turbo fahren können. :roll:

Das macht auf jeden Fall Sinn, wie Du ja selbst erfahren hast. Aber warum so ein Gebastel mit arduino und sowas? Nimm doch ein ms2 Derivat und bau Dir deine Zündung!
tooly
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von tooly »

wenn du das unbedingt mit einem arduino machen willst dann schau dich mal hier um

https://speeduino.com/forum/

den code kannst du ja dann auf deine anforderungen anpassen
deedee
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von deedee »

Hallo,

es muß kein Arduino sein.
MS halte ich für Overkill, da Einspritzung/Lasterfassung usw. nicht wirklich zur Diskussion stehen.
Zudem hat das Moped (noch) keine Batterie. Im Augenblick ist nur ein einfacher Spannungsregler verbaut, der auch keinen Batterieanschluß hat. Das lässt sich ändern.

Ich wollte es so einfach wie möglich halten.
"Nur" die Drehzahl zuverlässig erfassen-> Lookup-table-> Ausgang schalten.
MK
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von MK »

Das gibt es für wenig Geld schon fertig:
Ignitech DC CDI bzw die TCI für Transistorzündung.
Alternativ Zeeltronic VCDI zwischen CDI und Pick-Up klemmen - die kann programmiert werden, so dass am Ende eine Zündkurve raus kommt.

Kosten ca. 150 Eur.
Ciao
Martin
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ChristianK
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von ChristianK »

Genau deshalb würde ich zur ms2 greifen! Für 150,-€ gibt es z.B. auch die umc1. Wenn man alles unsinnige weglässt, ist die in einer halben Stunde aufgebaut. Spannungsversorgung, 1Ign treiber, Potieingang, MAT Eingang und ein paar Widerstände um den Max9926 herum. Fertig!
Und schon hat man eine geile Software und kann nach belieben alles möglich aufrüsten, was einem irgendwann mal einfällt.
Wie sich das ohne Batterie verhält, ist mir aber nicht wirklich klar.
MK
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von MK »

Hier nochmal ein Link zum meiner Meinung nach geeignetsten Device:
http://www.zeeltronic.com/page/vcdi-04.php

Du schaltest es zwischen Pick-Up und CDI und die VCDI liefert ein verzögertes oder vorgezogenes Signal an die CDI, so dass damit eine programmierbare Kurve heraus kommt.
Sie braucht 12V, aber vermutlich reicht ein Kondensator als Puffer um sie direkt an der Lima betreiben zu können.
Einziger Nachteil: Programmiert wird via Handheld oder PC Kabel, beide kosten ca. 50-70 Eur.
(Die Deutsche Anleitung habe ich übrigens damals übersetzt)

Bzgl. sinnvoller Zündkurven für 2T guckst Du mal hier ab S. 24: http://l3s9113.zeus09.de/RD350/Auspuffbau_V2.pdf
Ciao
Martin
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Daniel26
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von Daniel26 »

Naja, ein Spannungsregler sollte schon da sein. So ne Lima produziert meist doch etwas mehr Spannung als so manchem Gerät gut tut :)
MK
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von MK »

MK hat geschrieben: Sie braucht 12V, aber vermutlich reicht ein Kondensator als Puffer um sie direkt an der Lima betreiben zu können.
Dann korrigiere ich auf “um sie an dem bestehenden 12V Bordnetz betreiben zu können, sofern das vor Überspannung > 18V geschützt ist (z.b. vorhandener Spannungsregler)“

Ohne das wird es aber auch mit 'ner MS “spannend“ deswegen habe ich das jetzt mal stillschweigend voraus gesetzt ;-)
Ciao
Martin
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von Daniel26 »

Bin ja auch immer am durchspielen einer Batterielosen Einspritzung....drum ist mir da shalt gleich ins Auge gefallen.
ChristianAllmann
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Re: Drehzahlerfassung Zweitakter

Beitrag von ChristianAllmann »

ChristianK hat geschrieben:Genau deshalb würde ich zur ms2 greifen! Für 150,-€ gibt es z.B. auch die umc1. Wenn man alles unsinnige weglässt, ist die in einer halben Stunde aufgebaut. Spannungsversorgung, 1Ign treiber, Potieingang, MAT Eingang und ein paar Widerstände um den Max9926 herum. Fertig!
Und schon hat man eine geile Software und kann nach belieben alles möglich aufrüsten, was einem irgendwann mal einfällt.
Wie sich das ohne Batterie verhält, ist mir aber nicht wirklich klar.
Genau ChristianK, war auch mein erster Gedanke als ich gerade den Thread zum ersten mal gelesen habe. Für 150 Euro oder selbst als Fertiggerät für 250 Euro machst da absolut nix verkehrt - Ich würde es an deiner Stelle so angehen DeeDee!
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