ZF8HP Steuerung möglich?

[suzuki90]

Ich weiß, was es alles spricht.
Daher ja hier die Frage, ob ob sich schonmal jemand damit beschäftigt hat.
Letztendlich würde mir aus diesem Grund auch die Rennversion besser gefallen, da gibt es das alles nicht mehr, was du schreibst.
Da gibt es noch das anfahren und das Signal zum schalten, geht auch unter Volllast. Automatikmodus gibt es damit nicht mehr...

Vermutlich ist es auch einfach nicht möglich mit dem Getriebe. Lustig wäre es aber gewesen.
Man müsste wohl die ganzen Aktuatoren selber ansteuern und das ZF-Getriebe ignorieren. Dann kann man das vor allem auch ohne Wandler fahren mit mechanischer Kupplung.

[ChristianK]

Ich meine, ich bin ja im Bereich Kohle ziemlich krass. Wenn ich etwas haben will, dann kaufe ich das. Relativ unabhängig vom Preis.

Aber das Getriebethema in Verbindung mit nem 5000,-€ Auto würde ich so nicht angehen. Das ließt sich alles eher, als ginge es um ein 100+++k Auto. Und dann wären alle angesprochenen Probleme egal. Dann baut man das ein, sucht sich einen Programmierer mit Plan und lässt die Steuerung dem entsprechend programmieren.
Was kostet so ein Getriebe? 15?
Das muss es einem echt wert sein....

[suzuki90]

Naja, gebraucht (geprüft mit 1 Jahr Gewährleistung) bekommt man die Getriebe zwischen 1000 und 1500 Euro, meist mit recht wenig Laufleistung. (Autos zwischen 1 und 3 Jahre alt/Unfallautos)

Und ein sequentielles Getriebe kostet 9000+ Euro.
Daher eben die Überlegung, was es für Alternativen gibt. 1000 Euro sind da durchaus attraktiv.

Mal sehen.

[Alfagta]

Bekommst die Motorsport Variante auch für unter 2tsd ?

[suzuki90]

Nein, sicher nicht.
Aber von der ist ZF ja überzeugt, dass sie die sequentiellen Getriebe ablösen könnte... Und im Beitrag in der MTZ schreiben sie, dass da eine Version mit offenem Steuergerät kommen kann, um das Getriebe mit anderen "Motorsport-Steuergeräten" nutzen zu können. Nur wird der Neupreis da vermutlich auch auf/über dem Niveau von Quaife liegen...

[suzuki90]

Ich warte jetzt einfach, bis durch den Brexit das Pfund quasi auf 0 gefallen ist, dann kann ich mir mehrere Getriebe von Quaife kaufen.

[ChristianK]

Top Idee. Vielleicht sollte man dann auch noch direkt 10-20 MS3 und MS3pro ordern.

[Querstromkopf]

ich habe beruflich auch mit getriebe zu tun. momentan baue ich mir einen gebremsten funktionsprüfstand für automatikgetriebe. als universelle ansteuerung verwende ich ich die TCM (transmission controller module) das firmware derivat läuft auf einer microsquirt. das thema ZF 6HPxxx aufwärts ist sehr komplex was die steuerung angeht, für den straßengebrauch behaupte ich mal bis nicht lösbar mit diesen mitteln (TCM). die mechatroniken sind mit wegafhrsperren versehen, das ist die erste große hürde. man könnte die platine auch komplett umgehen und die druckregelventile direkt ansteuern, jedoch wird man mit sicherheit nie wieder die high-end abstimmung einer original ZF anlage hinbekommen. hier machen die temperaturabhängigen reibwertkorrekturen im original steuergerät den großteil der performance eines original ZF automaten aus.
für meine zwecke jedoch nicht von belang, da ich nach einer revision das getriebe auf funktion und dichtigkeit teste, das ganze eben auf einem prüfstand.

[ChristianK]

Krasse Lasche, was hier immer für Leute auftauchen.

[suzuki90]

Allerdings.
Mir wäre die Performance relativ egal was den Komfort angeht. Das Getriebe sollte eher einfach so schnell wie möglich schalten.
Aber klar, was Verschleiß angeht, muss natürlich das Zusammenspiel aus Kupplung öffnen und schließen stimmen.
Bin auch schon am überlegen, die Magneten direkt anzusteuern und mit einer eigenen Steuerung das Getriebe zu nutzen.
Braucht man eber eine ein Steuergerät, dass die nötigen Ein- und Ausgänge hat, dann per Befehlt einen Gang hoch oder einen runter schalten kann, am besten noch den eingelegten Gang ausgeben kann sowie per Befehl Neutral oder Parksperre einlegt.

Sollte eigentlich keine unlösbare Aufgabe sein, vor allem wenn man das Motorsport-technisch betrachtet, wo man per Zündunterbrechung auch mit einem kurzen Moment leben kann, in dem keine Kupplung geschlossen ist, quasi eine auf, dann die andere zu und das überdrehen per Zündunterbrechung verhindern.

[Querstromkopf]

wenn es um schaltzeiten geht, kommt man an einem audi DL501 nicht drumherum, es ist das 7 Gang DSG für längsverbau. bei diesem getriebetyp ist die schaltmatrix so realisiert worden, das immer schon der nächsthöhere gang eingelegt ist und nur durch schließen der betreffenden nasskupplung kraftschlüssig wird. in der serie ist es schon sehr sportlich. aber wegen bauteilschutz (verschleiß der synchronisierung) sind die schaltzeiten natürlich nach untenhin begrenzt. da bin ich gerade auch am basteln, ob es mit einer TCM harmoniert.....

[suzuki90]

Hm... ich weiß von ZF, dass die das ZF8HP schon mit 45 ms Schaltzeit betrieben haben. Das würde mir durchaus reichen.

[Querstromkopf]

45ms halte ich für überzogen, eventuell im versuch um belastungsgrenzen zu ermittel. zum vergleich, ein heutiges formel 1 getriebe benötigt ca. 50ms für einen gangwechsel. dsg um 150ms, wandlerautomaten um 200ms.
die wahrnehmungsschwelle beim durchschnittlichen fahrer liegt eh bei 200ms, schneller merkst es gar nicht....

[franksidebike]

Hallo
ich kenne mich mit Automaten, dsg und son zeugs nicht gut aus!
ich schalte bei meinem Moped (sequenziell) mit 70ms und das ist für ein Moped schon fast zu viel!
wenn bei den oben genannten getrieben schon ein gang vorgelagert wird dauert das wirklich so lange, das geht nicht schneller?
frank

[suzuki90]

Muss hier mal @Querstromkopf widersprechen.

Ich war damals Teamleiter "Motor" bei einem Formula Student Team. Und da setzt man ja Motorradmotoren ein, die eine bestimmte Art von sequentiellem Getriebe Serienmäßig haben. wir haben Zündunterbrechungen zwischen 30 und 40 ms problemlos hinbekommen.
Ich weiß, dass die F1 da von der reinen Unterbrechung im einstelligen ms Bereich inzwischen ist. der komplette mechanische Schaltvorgang dauert zwar länger (25 - 30 m), aber die Zeit der Kraftunterbrechung nicht. Darum geht es ja.

Und das mit den 45 ms hab ich von ZF Ingenieuren, die bei uns waren und das mal erwähnt haben. Das Getriebe soll das aushalten, aber aus Komfortgründen geht das nicht wirklich. Sollte aber im Motorsport kein Problem darstellen diese Zeiten zu erreichen. Ist auch egal, und wenn es 80 ms sind, die man braucht. Fakt ist, dass es so schnell ist, dass ich es gerne hätte.

Im übrigen merkt man einen so schnellen Gangwechsel schon, da der "Schlag" der Drehzahldiffernz härter wird. Und das hat auch was.
Siehe Aventador, der 50 ms Schaltzeit hat, ind er hart geschaltet wird...